Yve
Yvonne “Yve”, Sozialarbeiterin und Familientherapeutin
Montag, 13. April 2020
Dein Motto für 2020:
Meh Glitzo brucht dWelt...
Deine Arbeitssituation
Ich bin Schulsozialarbeiterin und selbständig als Paar- und Familientherapeutin. Mein Arbeitspensum hat sich grad verdoppelt - Krisensituationen haben zugenommen, die fehlende Alltagsstruktur ist eine Herausforderung für viele und aufgrund der Isolation treten verstärkt Spannungen im Familiensystem auf. Einerseits total spannend, jedoch auch eine Herausforderung.
Wie wohnst du? Hat sich bezüglich deiner Wohnsituation etwas verändert?
In einer wunderbaren Altbauwohnung in Veltheim – gemeinschaftliches Wohnen mit grossem Garten, tollen Nachbarn und sogar noch Haushäsis... :)
Was ist aktuell deine grösste Herausforderung?
Der Tag hat noch immer zu wenig Stunden – die Liste mit Projekten und Ideen ist einfach zu lang, um neben dem beruflichen Alltag alles grad umsetzen zu können.
Welche Fragen beschäftigen dich am meisten?
Welchen Einfluss hat der Lockdown langfristig auf die Familiensysteme – wie gelingt es den Anforderungen von Homeschooling, Homeoffice, Freizeit und Paar- und Familienzeit gerecht zu werden?
Ist bisher etwas Spezielles, unerwartetes oder lustiges passiert?
Mein Alltag ist gefüllt mit Geschichten – im Moment erzählen die Menschen noch mehr und suchen aktiver den Kontakt. Da sind spannende, berührende, lustige, herausfordernde und auch schwierige Geschichten dabei.
Was siehst du positiv oder was negativ?
Ich glaube, dass diese Zeit jetzt, nicht nur eine Herausforderung sein soll, sondern auch die Möglichkeit bietet, seine bisherigen Strukturen und Muster zu überdenken. Kleine Dinge werden als besonders erlebt und gewinnen an Wichtigkeit - wie schön, wenn wir das in unsere Normalität übernehmen würden.
Deine aktuell liebste Beschäftigung:
Im Innenhof des Ateliers sitzen, lesen und trainieren.
Dein aktuell liebster Sound/Song/Band:
Ein Mix aus Kent, Bosse, Bear’s Den, Zaz, Schweizer Musikern, Klassik und Spotify-Playlist zum Folgen.
3 Dinge, für die du aktuell dankbar bist?
meine Freunde
meinen spannenden Alltag
das Mitenand, nicht nur in Winti
Dein liebster Ort in Winti, den du gerade sehr vermisst?
Käffele im Innenhof des Neustadthus, der Trubel am Lagerplatz, der Wochenmarkt in der Steibi, baden im Wolfi, PingPong in der Stadt – sich spontan treffen und unterwegs sein, das macht Winti doch aus.
Wird die aktuelle Situation bei dir und/oder bei anderen etwas verändern?
Ich glaube, dass uns diese Situation grad ganz viel lehren kann – die freie Zeit muss nicht vollumfänglich gefüllt werden, Nichtstun kann entspannend sein und in Beziehungen zu investieren lohnt sich unglaublich.
Wie stellst du dir den 10.10.2020 vor?
Grad in die Schulferien gestartet, bin ich in Barcelona im Training und umso dankbarer über diese Normalität.
Was wirst du als Allererstes tun, wenn die vom Bund verordneten Massnahmen aufgehoben werden?
Meine besten Freunde umarmen und mich über all die spontanen Möglichkeiten freuen.
Welchen Ratschlag im Umgang mit der aktuellen Situation wirst du dir in einem Jahr rückblickend geben?
Mich auf das Wesentliche fokussieren – weniger ist mehr, oft auch im vollgepackten Alltag.