Michèle
Michèle, Programmleiterin “Thurgau bewegt”
Sonntag, 3. Mai 2020
Dein Motto-Wort für 2020:
Entschleunigung
Was arbeitest du und hat sich deine Arbeitssituation durch Corona verändert?
Ich leite das kantonale Aktionsprogramm «Thurgau bewegt». Meine Aufgabe ist es, dass sich Kinder gesund ernähren und genügend bewegen. Ich arbeite nun im Homeoffice. Ich habe immer gedacht, dass ich durchdrehe, so alleine zuhause. In der Zwischenzeit geniesse ich die Ruhe zum Arbeiten – nicht einmal mehr Musik läuft. Da keines meiner Projekte aufgrund von Corona stattfinden kann, lebe ich nun meine Kreativität voll aus. Ich beschäftige mich nur noch mit unserer Website, dem Blog sowie den Social-Media-Kanälen – meiner Leidenschaft. Daher habe ich vor einem Jahr auch mit meinem Instagram-Channel @winterthur.locals gestartet. So habe ich bereits viele spannende Menschen aus Winterthur kennen gelernt. Jetzt in der Krise sogar noch mehr.
Wie wohnst du? Hat sich bezüglich deiner Wohnsituation etwas verändert?
Ich wohne zusammen mit meinem Freund in einer wunderbaren Wohnung mit Blick ins Grüne in Wülflingen. Kurz vor dem Lockdown ist auch der 5-jährige Kater Muggerli zu uns gezogen. Das war wohl Schicksal.
Wie fühlst du dich? Wie gehst du mit der aktuellen Situation um?
Anfangs war ich genervt davon in meiner Freiheit eingeschränkt zu werden. Das habe ich bis jetzt noch nie erlebt. In der Zwischenzeit geniesse ich es nur noch wenige Optionen zu haben. Es erleichtert das Leben - weniger ist mehr.
Welche Fragen beschäftigen dich am meisten?
Wann startet das normale Leben wieder? Was bleibt nach Corona? Werden wir aufhören nach dem Leitsatz «Immer weiter, besser und höher» zu leben?
Ist bisher etwas spezielles, unerwartetes oder lustiges passiert?
Bei einer Videokonferenz ist unser Kater plötzlich auf den Tisch gesprungen und hat meiner Chefin sein Hinterteil präsentiert.
Was siehst du positiv oder was negativ?
Positiv: Wir werden in dieser Zeit auf uns selbst zurückgeworfen. Ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns mit uns selbst beschäftigen. Ich glaube, wir können jetzt viel über uns selbst lernen. Zudem haben wir Zeit für Dinge, die wir sonst wahrscheinlich nicht gemacht hätten.
Negativ: Ich denke für viele Menschen, die alleine wohnen, frisch getrennt und Single sind, ist jetzt keine einfache Zeit.
Deine aktuell liebste Beschäftigung:
Ich nutze die Zeit um Neues auszuprobieren: Stecklinge ziehen, Möbel bauen, Makramee knüpfen, Videos drehen, mit dem Velo die Umgebung erkunden usw.
Dein aktuell liebster Sound/Song/Band:
Bosse – Alles ist jetzt
3 Dinge, für die du aktuell dankbar bist?
Freund, Kater, Familie und Freunde (Sorry sind 4 Dinge).
Dein Winti-Geheimtipp, den du hier gerne weitergibst? z.B. dein liebster Ort, dein Wohlfühlort, den du gerade sehr vermisst?
Ich vermisse die Gesangstunden bei Deborah Handschin. Zwar ist es digital möglich, aber in echt ist es einfach besser.
Wird die aktuelle Situation bei dir und/oder bei anderen etwas verändern?
Ich hoffe, dass wir uns darauf besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben. Jetzt sehen wir und auch die Firmen, was alles im Homeoffice möglich ist und, dass wir nicht für ein Meeting irgendwohin fliegen/reisen müssen. Ich wünsche mir, dass sich der Business-Reiseverkehr reduziert.
Wie stellst du dir den 10.10.2020 vor?
Bis dahin sind wir hoffentlich wieder zurück im normalen Leben.
Was wirst du als Allererstes tun, wenn die vom Bund verordneten Massnahmen Weiter gelockert werden?
Endlich die Wohnungseinweihungsparty mit allen Freunden feiern.
Kann man dich unterstützen oder kennst du jemanden in Winterthur, der sich über Unterstützung freuen würde?
Alle lokalen Geschäfte/Restaurants/Bars in Winterthur. Einen Teil findest du in meinen Story-Highlights @winterthur.locals – Support Locals.
Das wolltest du zum Schluss gerne noch sagen:
Bleib gesund, schätz, was du hast, und mach das Beste aus der jetzigen Situation.