Savas & Ardi
Savas & Ardi, Inhaber AchtVier
Montag, 18. Mai 2020
Euer Motto-Wort für 2020:
Wir haben durch viele Höhen und tiefen zwei Sachen gelernt: „es GITS immer e Lösig“ & „Immer flexibel und gschmeidig bliibe“
Was arbeitet ihr und hat sich eure Arbeitssituation durch Corona verändert?
Corona hat unsere Arbeitssituation extrem verändert. Dennoch sind wir uns der privilegierten Lage bewusst, die wir haben und sind dankbar, dass unsere Liebsten und wir gesund sind. Andere hat es in dieser Zeit viel schlimmer getroffen; wir versuchen unser Umfeld so gut es geht zu unterstützen. Für unser Start-Up ist es so, dass wir dieses Jahr an diversen Events im grösseren Masse vertreten gewesen wären und auch die Listung bei weiteren Detailhändlern angestanden wäre. Erstere wurden bekanntlich abgesagt und eine Lancierung mit einem schlechten Timing wollten wir nicht, weshalb viele gute Geschichten etwas zeitverzögert von uns zu erwarten sind.
Wie wohnt ihr? Hat sich bezüglich eurer Wohnsituation etwas verändert?
Ardi: Ich wohne alleine und konnte mich auch nach meinen Einsätzen im KSW gut zu Hause isolieren. Savas: Ich habe mein Büro im Wohnzimmer eingerichtet, weil es heller und angenehmer zum Arbeiten ist, wenn da nicht ein 12 jähriges rebellierendes Mädchen und ein 14 jähriger pubertierender Teenager wären.
Wie fühlt ihr euch? Wie geht ihr mit der aktuellen Situation um?
Unser Gemütszustand ist geprägt von Demut und Dankbarkeit. Zum einen haben wir Familie und Freunde in anderen Ländern, die es nun sehr hart trifft. Zum anderen sind wir sehr von positiven Energien getrieben. Auch wenn Meilensteine für unser Start-Up weggefallen oder verschoben sind – wir nutzen die Zeit um zu lernen, unsere Produkte weiterzuentwickeln und unser möglichstes für unsere Gesellschaft zu tun. Die Solidarität und Liebe, die wir dadurch in unserer Stadt spüren, berühren uns sehr.
Was ist aktuell eure grösste Herausforderung?
Wir sind beide kulturell sehr stark von emotionaler Wärme und Nähe zu unseren Liebsten geprägt. Auch wenn wir uns täglich sehen, lassen wir eine herzliche Umarmung nie aus. Auf diese warme Geste verzichten zu müssen fällt uns besonders schwer, insbesondere mit unseren Eltern.
Welche Fragen beschäftigen euch am meisten?
Wird sich das Homeoffice etablieren? Wie wird sich das gesellschaftliche Leben verändern? Werden wir in unseren Freiheiten eingeschränkt? Werden wir uns voneinander entfernen?
Was seht ihr positiv oder was negativ?
Der Rückzug in die eigenen vier Wände, das Ausblenden der gesellschaftlichen Verpflichtungen, hat Zeit frei geschaltet, die wir nun bewusster für uns und unsere Liebsten nutzen.
Auch die neue Welle der Solidarität in der Stadt war für uns sehr positiv – hoffentlich bleibt sie uns allen erhalten.
Eure aktuell liebste Beschäftigung:
Wir kochen beide sehr gerne und entdecken laufend neue Rezepte, mit denen wir unsere GITS Saucen super kombinieren können. Zudem haben wir wiedermal sehr interessante Bücher entdeckt.
Euer aktuell liebster Sound/Song/Band:
Musik ist die Energie, die uns jeden Tag antreibt. Wir verspüren dadurch Motivation, Lebensfreude und auch in Isolation eine grosse Kraft. Unsere Playlists sind neben der persischen (Ardi) und türkischen (Savas) Musik, grösstenteils durch Rap geprägt. U.A. sind das Mimiks, Bligg, Jamal, Didi & Shai.
3 Dinge, für die ihr aktuell dankbar seid?
Nicht nur aktuell: Familie, Freunde und Gesundheit.
Euer Winti-Geheimtipp, den ihr hier gerne weitergibt?
Wir verbringen sehr gerne Zeit im Lagerplatz, mit Les Wagon, dem Cameo Kino, dem Portier und all den anderen Möglichkeiten, ist es ein sehr cooles Areal mit sehr viel Charme. Übrigens ist es irgendwie auch die Geburtsstätte von GITS.
Wird die aktuelle Situation bei euch und/oder bei anderen etwas verändern?
Wir können alle aus jeder Herausforderung viel lernen. Wenn das nicht so kommen sollte, würde uns das doch sehr enttäuschen. Hoffentlich schätzen und lieben sich alle mehr nach dieser schwierigen Zeit. Ardi: Ich habe im KSW auch ältere Personen betreut; es war eindrücklich wie viele davon sich wünschen, dass die jüngeren Generationen unseren Wohlstand nicht für selbstverständlich halten. Savas: Ich werde mich sicher wieder ins gesellschaftliche Leben integrieren, habe mir aber vorgenommen, meine Zeit bewusster einzusetzen.
Was werdet ihr als Allererstes tun, wenn die vom Bund verordneten Massnahmen weiter aufgehoben werden?
Familie, Freunde zu einem geselligen Abend einladen und mit feinem Essen und gutem Wein/Bier gemütlich feiern. Ardi: Ich freue mich auch sehr über den Trainingsbeginn bei den Winterthur Warriors.
Welchen Ratschlag im Umgang mit der aktuellen Situation werdet ihr euch in einem Jahr rückblickend geben?
Besorg dir gutes Office Equipment und mach dir keine Sorgen um Klopapier…
Kann man EUCH unterstützen oder kennt Ihr jemanden in Winterthur, der sich über Unterstützung freuen würde?
Wir sind auf gits_sauce und www.achtvier.ch zu finden. Jegliche Form von Unterstützung freut uns natürlich extrem! Wir selber versuchen nach Möglichkeit ebenfalls lokale Unternehmen, Künstler und Projekte zu unterstützen oder aber auch für weniger privilegierte Menschen zu spenden. Daher sehen wir jede Form von Solidarität in unserer Gesellschaft sehr gerne. Danke an alle, die sich in irgendeiner Form engagieren!
Das wollt Ihr du zum Schluss gerne noch sagen:
Unser Motto «Immer flexibel und gschmeidig bliibe» hat sich auch in dieser aussergewöhnlichen Zeit bewährt. Für uns war das Glas immer halbvoll, wir haben uns schnell angepasst und das beste aus der Situation gemacht. Also behaltet eine positive Einstellung und packt das Leben mit viel Elan und Energie an.