Puur
Paddy “Puur”, Serviceboy und Bartender
Montag, 13. April 2020
Dein Motto für 2020
Weniger und wenn mehr dann für Alle.
Das Thema Verzicht hat in den letzten Wochen sicher öfters für Gedanken gesorgt, als in Zeiten, in denen unsere Gesellschaft Tröpfcheninfektionen in den meisten Fällen als überstehbar angesehen hat.
Deine Arbeitssituation
Als leidenschaftlicher Serviceboy und Bartender (Weiterbildung erst angefangen) ist es angenehm zu wissen, dass meine finanzielle Situation momentan noch mit Kurzarbeit abgedeckt ist. Gerade arbeite ich an allerlei Content, Musik, Bildern, 3D-Formen und meiner physischen und psychischen Kraft, die nicht noch komplett verloren gehen soll. Ein kurzer Kontrollbesuch in littledownunder am Lagerplatz liegt zeitlich gut drin im Moment.
Ausserdem darf ich die Stadt jeden Montag mit gesunden Nahrungsmitteln mit dem fleissigen Öpfelchasperteam versorgen und bei jeder Fahrt ein Quartier mehr entdecken.
Wie wohnst du? Hat sich bezüglich deiner Wohnsituation etwas verändert?
Habe Marc, meinen Nachbar, schon eine Weile lang nicht mehr gesehen oder gehört. Ich hoffe ihn nicht mit meinem Tun in der Wohnung zu ärgern.
Wie fühlst du dich? Wie gehst du mit der aktuellen Situation um?
Als noch nicht richtig eingebürgerter Winterthurer und seit 1.5 Jahren weg von seinen gewohnten Bergen und kleinen Gemeinden, in denen eine grosse Verbundenheit untereinander gefunden wird, sehr allein. Ansonsten gesund und motiviert weiterhin das machen zu dürfen, was mir gefällt, auch wenns nach dieser Zeit zuhause nicht mehr vergleichbar zu vor einigen Wochen sein wird.
Was ist aktuell deine grösste Herausforderung?
Kontakte zu pflegen. Die neuen Technologien (Skype, Facetime, Chatten, etc.) sind mir noch immer nicht ganz geheuer. Mensch zu Mensch ist mir lieber. Ebenso fällt es mir schwerer zu flirten.
Welche Fragen beschäftigen dich am meisten?
Was wird sich gesellschaftlich verändern? Wird über die Globalisierung/Regionalität/Saisonalität mehr nachgedacht? Tod. So unschön das Thema ist.
Ist bisher etwas spezielles, unerwartetes oder lustiges passiert?
In der Anfangsphase fühlte ich mich im Alltag mehr und mehr als möglicher Terrorist, nachdem ich husten (Chan au vom meh rauchä cho) oder niesen musste. Wie schon mit 10 Jahren erlernt brav in die Armbeuge.
Was siehst du positiv oder was negativ?
Sich der täglichen Veränderung bewusst zu werden, empfinde ich als angenehm, da man in der Gastronomie praktisch viele Situation flexibel meistern muss, hatte ich vor 4 Wochen die Routine. Negativ, das Gefühl, dass diese vielleicht bald weniger wird.
Deine aktuell liebste Beschäftigung:
Beats basteln, lesen und sonst Quellen/Informationen verarbeiten. Sich die Zeit nehmen mal langsam auf dem Citybike durch die Steibi zu fätzen. Nichts im Vergleich zu vor 4 Wochen als mein Fastmax und mein Gjufel einer Taube das Leben kostete. Die Arme :(
Dein aktuell liebster Sound/Song/Band:
Agnes Obel und alle wohlbekannten Glarner und allen freshen Winterthurer Locals
3 Dinge, für die du aktuell dankbar bist?
Rips
Sauberes Wasser aus der Leitung
Strom
Dein liebster Ort in Winterthur, den du gerade sehr vermisst?
Tanzen mag ich, können so lala. Aber solche Stimmungen wie im Albani, Krafti oder an Anlässen ohne Dach überm Kopf fehlen definitiv. Auch nach Feierabend noch in den Hecht oder das la CYMA zum Schlummertrunk (nicht täglich).
Wird die aktuelle Situation bei dir und/oder bei anderen etwas verändern?
Ein angenehmer Händedruck wird wahrscheinlich weniger geschätzt.
Das Internet und dessen Zauber wird noch mehr Leute in seinen Bann ziehen. Solange wir wissen wie dieser Bann positiv genutzt werden kann, sollte ich mir keine Sorgen darüber machen. Danke @littlewinti
Wie stellst du dir den 10.10.2020 vor?
Unternehmungslustig
Was wirst du als Allererstes tun, wenn die vom Bund verordneten Massnahmen aufgehoben werden?
Nichts wird mehr sein wie’s mal war. Hoffentlich Gäste mit einem riesigen Smile empfangen und mit Stammgästen anstossen.
Welchen Ratschlag im Umgang mit der aktuellen Situation wirst du dir in einem Jahr rückblickend geben?
Manchmal muss ich einen Konsens zwischen der eigenen Meinung und derer Anderer finden. Soll ich mich impfen lassen gegen Covid19?
Kann man dich unterstützen oder kennst du jemanden in Winterthur, der sich über Unterstützung freuen würde?
Schreib mir einen Brief und wirf ihn bei der GGS 41 ein, würde mich sehr darüber freuen. Back to the basics. Online oder vom Tapedeck die Hombre-Kater und Katzenmusik des braunen Hauses reinziehen.
Das wolltest du zum Schluss gerne noch sagen:
Veränderungen kreativ und fantasievoll meistern – ein weiterer Schlüssel für Morgen.