Mila
Premila “Mila”, Sportphysiotherapeutin und Pilatesinstruktorin
Dienstag, 31. März 2020
Dein Motto für 2020:
Vo nüt chunt nüt
Wie fühlst du dich?
Tatsächlich geniesse ich die Zeit gerade sehr. Mich nicht zwischen Stuhl und Bank zu befinden beziehungsweise für Sportphysiotherapie und Pilates gleichermassen Zeit aufzuwenden, sondern mich ganz auf eine Sache konzentrieren zu können. Ich geniesse es total eine leere Agenda zu haben und den Tag völlig meiner «to-do-Liste» zu widmen.
Wie Wohnst du? Hat sich bezüglich deiner Wohnsituation etwas verändert?
In der schönsten Wohnung in ganz Winti mit meinem Freund, hell, ruhig und wunderschön.
Wie sieht deine Arbeitssituation aus?
Ich arbeite und liebe meinen Job als Sportphysiotherapeutin und Pilatesinstruktorin in der Medbase. Nebenbei versuche ich mich unter dem Label Mila Motion zu verwirklichen.
Was ist aktuell deine grösste Herausforderung?
Ganz ehrlich? Ich habe zur Zeit 7000 Ideen. Die grösste Herausforderung sehe ich darin, nicht völlig in meiner eigenen Welt zu versinken und mein Umfeld mit all meinen Visionen zu überfordern. Ich bin sehr dankbar für meinen Enthusiasmus. Dennoch fällt mir das Thema «abschalten» nicht wirklich leicht (ich könnte problemlos im Schlaf weiter Pläne schmieden).
Welche Fragen beschäftigen dich am meisten?
Welche positiven langfristigen Veränderungen bringt die Corona Krise mit sich?
Ich bin tatsächlich der Meinung, dass alles passiert, weil es einen Grund dafür gibt. Deshalb frage ich mich oft ob wir es wirklich schaffen werden etwas Positives aus der Corona Krise zu kreieren, das danach langfristig anhält. Ich denke dabei an Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Aber auch «Back to the Basics», sich wieder mit essentielleren Dingen beschäftigen zu können.
Ist bisher etwas spezielles, unerwartetes oder lustiges passiert?
Die redseligen Begegnungen, welche ich zur Zeit habe, egal ob als Physiotherapeutin, am Telefon oder auf meinem Balkon. Die Menschen scheinen im Moment grossen Redebedarf zu verspüren – da erfährt man wirklich amüsante Geschichten.
Was siehst du positiv oder was negativ?
Tatsächlich finde ich es super, dass man sich mehr auf sich selbst konzentrieren muss und Muster stark ausgeprägt aufploppen. Es führt wohl nichts daran vorbei, dass wir uns mit uns selbst auseinandersetzen.
Negativ. Ich hoffe dass alle Senioren, die pflichtbewusst zu Hause bleiben nicht total dekonditionieren. Ich finde den Ansatz sie zu unterstützen (Einkäufe erledigen etc.) toll. Dennoch habe ich Bedenken, dass sie die Selbständigkeit im Alltag durch #stayhome verlieren. Ich wünsche mir, man liesse ihnen genügend Raum für ihren täglichen Spaziergang.
Deine aktuell liebste Beschäftigung:
Auf meinem sonnigen Balkon sitzen, einen Hafermilchkaffi trinken (geschäumte Milch mit dem Espressomilchschäumer – fantastisch) und mich dabei von Musik und Bewegungsvideos für meine Stunden inspirieren zu lassen.
Dein aktuell liebster Sound:
Ich bin inspiriert die Schweizer Musikszene kennen zu lernen, obwohl ich ein riesiger Fan von Curse bin und mein absoluter Lieblingstrack «Was du bist» ist – mir gefallen die Beats aber auch den Text finde ich grossartig.
Aber gleich auf Rang zwei käme dann “The Start of Something Beautiful” von Ginger and the Alchemists. Meisterhafter Text, der meine Situation ziemlich gut beschreibt. Zeitgemäss. Wunderschöne Melodie und Gesang. Und natürlich weil ich die Personen (zumindest eine von drei) inzwischen kennenlernen durfte und grossartig finde! Ein Hoch auf Ginger and the Alchemists.
3 Dinge, für die du aktuell dankbar bist?
die Sonne
Meine weltbesten Freunde (ich hatte Geburtstag und wurde mit einem Brunch vom Brunchbutler und Zoommeeting überrascht, sozusagen sozialer Abstand mit emotionaler Nähe (Curse) :-)
Inspirierende Musik/ Yoga/ Pilates Online Stunden
Dein Winti-Geheimtipp, den du gerade sehr vermisst:
Da muss ich nicht lange überlegen – neben meine Freunde treffen freue ich mich riesig auf eine «Apfelweihä» im Hi & Da, grossartig.
Wird die aktuelle Situation bei dir und/oder bei anderen etwas verändern?
Im Moment wende ich viel Zeit und Energie für den Aufbau von Online Pilates Stunden auf. Ich erhoffe mir, dass die Resonanz genügend gross ist, dass wir dieses Angebot auch danach erfolgreich weiterführen können.
Wie stellst du dir den 10.10.2020 vor?
Ehrlich gesagt lehrt mich diese Zeit spontan und flexibel zu sein. Deshalb sage ich jetzt «kei ahnig, s chunt wies chunt».
Was wirst du als Allererstes tun, wenn die vom Bund verordneten Massnahmen aufgehoben werden?
In den erstbesten Zug steigen um meine beste Freunde zu treffen und aus tiefem Herzen zu umarmen.
Welchen Ratschlag im Umgang mit der aktuellen Situation wirst du dir in einem Jahr rückblickend geben?
Das Leben ist ein Glücksrad, hier ist meine Chance es zu drehen (Tupac Shakur). Jede Situation bringt auch ihre Chancen mit sich, man muss sie aber wahrnehmen können und versuchen etwas daraus zu machen.
Kann man dich unterstützen oder kennst du jemanden in Winterthur, der sich über Unterstützung freuen würde?
Finanzielle Unterstützung können im Moment viele brauchen, eine Pilateskollegin hat mich gebeten hier zu unterzeichnen.
Das wolltest du zum Schluss gerne noch sagen:
Ich bewundere alle Menschen, die zur Zeit unermüdlich Projekte aus dem Boden stampfen und sich «den Arsch für sich und andere Aufreissen». Sorry für die Wortwahl. Danke für die ganzen Inspirationen, “ich glaub s 2020 wird üses Johr!”